Wie mischt man in InDesign, Photoshop & Co. eine Farbe?
Eigentlich ist es das Einfachste der Welt. Man geht in das entsprechende Tool, zieht an Reglern oder gibt numerische Werte ein und, voilà: Fertig ist die Farbe. Um den aktuellen Job nachvollziehbar zu halten, benennt man den neu angemischten Ton mit den korrekten Werten; sprich: Man klickt die Option „Name mit Farbwert“ an. Das soeben angemischte Indischgelb heißt dann etwa so: „C 0, M 25, Y 100, K 0“. Nicht sehr intuitiv, finden Sie nicht?
Betrachten wir die Sache andersherum. Nehmen wir an, die Farben, die Ihnen vorschweben, lägen bereits fertig angemischt vor. Benannt nicht mit einer kryptischen Farbcodierung, sondern mit einer Bezeichnung, die den Charakter dieser Farbe treffend wiedergibt – beispielsweise als „Indischgelb“. Ebenso vor lägen Kobaltblau, Zinnoberrot, Elfenbeinweiß, Umbra, Kaffeebraun sowie zahlreiche andere Farbtöne. Kurzum – die ganze Welt der Farben läge Ihnen zu Füßen. Und da Farben in der Medienproduktion letztendlich gedruckt werden, hätten Sie zu diesen Farbnuancen zusätzlich auch eine visuelle Referenz – hochwertig gedruckt auf bestem Papier.
Genau um eine solche Referenz handelt es sich bei den „Cleverprinting Farbwelten“. Nennen wir der Einfachheit halber Zahlen: Als Referenz finden Sie in diesen Farbwelten 936 Farben – 72 Türkis-, 72 Cyan-, 72, Blau-, 72 Violett-, 72 Magenta-, 72 Rot-, 72 Orange-, 72 Gelb-, 72 Grün-, 72 Braun-, 72 Schwarz-, 72 Grau- und schließlich 72 Weißtöne. Sie finden allerdings nicht nur gedruckte Farbmuster und Werte jeweils für CMYK und RGB, sondern auch die dazu passenden Namen – soweit möglich recherchiert, in anderen Fällen mit assoziativen, nachvollziehbaren Benennungen bedacht.
936 Profifarben für Designer, Kreative, Layouter und Druckvorstufler also – inklusive Namen. Da von dieser Farbvielfalt auch der Kreativste erschlagen wird, haben wir die Welt der Farben themenbezogen aufbereitet. Welche Töne nimmt man am besten für eine Automobilanzeige? Den Modekatalog mit der neuen Frühjahrskollektion? Welche Farben passen zu einem Trendmagazin, welche für Senioren, und welche eher für Kids? Die 68 themenbezogenen Farbsets in diesem Buch geben Ihnen nähere Auskunft.
68 themenbezogene Farbsets mit jeweils 48 Farben, die in vier Untergruppen präsentiert werden, ein Index, der sämtliche 936 Farben als Blöcke präsentiert (jeweils 2 Seiten à 72 Türkistöne, Cyantöne, und so weiter) und der als Suchhilfe verwendet werden kann – dies alles ist nur der eine Teil der „Cleverprinting Farbwelten“. Der andere Teil: Sämtliche Farben – und sämtliche Themensets in diesem Buch – stehen Ihnen nicht nur gedruckt zur Verfügung, sondern einsatzbereit als ase-Farbfelderdatei für InDesign, Photoshop, Illustrator und Flash. Dass die Farben dort ebenso benannt und mit eindeutiger Zuordnungskennung versehen sind wie in dem Buch oder Dfarbfächer, versteht sich von selbst.
Zur Namensgebung
Viele Farben haben ihren Namen nach dem ursprünglich zur Farbherstellung verwendeten Pigment erhalten, zum Beispiel „Purpur“. Hier wurde der Farbstoff aus der Purpurschnecke gewonnen. Aber auch die Region, in der das Pigment gefunden oder die Farbe erzeugt wurde, hat oft zur Namensgebung beigetragen, zum Beispiel beim „Veroneser Grün“. Viele der heute gebräuchlichen Farbnamen haben ihren Ursprung jedoch im lateinischen oder griechischen. Die Erdfarbe Umbra beispielsweise hat ihren Namen vom lateinischen Wort Umbra, was so viel wie „Schatten“ bedeutet. Ocker wiederum kommt aus dem griechischen, wo es nichts anderes bedeutet als „blass“.
Zum Teil haben wir uns bei der Namensgebung der Farben an historisch überlieferten Namen orientiert. In vielen Fällen ist die Namensgebung der Farben daher recht eindeutig. Bei einigen Farben haben wir uns jedoch auch an Produkten, Objekten oder anderen real existierenden Bezugspunkten orientiert: Armygrün, Currygelb oder Taubenblau – um nur einige Beispiele zu nennen. Andere Farbbezeichnungen haben wir schlicht und einfach erfunden oder ausgewählt, weil der Name assoziativ gut zur Farbe passt, beispielsweise Jeansblau, Taxigelb oder Herrenschokolade.